Bis zum bitteren Ende | ||||
Erschütternd sind viele Einzelschicksale in den letzten Kriegstagen. Fanatische Nazis rechneten oft noch mit bekannten Gegnern des Nationalsozialismus ab, vor allem aber die SS wütete in vielen Gemeinden.
Eine geplante öffentliche Hinrichtung konnte vom Bruder, Otto Morscher, gerade noch verhindert werden. Beide aber wurden ohne weitere Begründung in den Gemeindearrest der Nachbargemeinde Weiler verfrachtet. Als Sozialdemokraten waren die Brüder im Dorf immer in einer Außenseiterrolle gewesen und als Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Auer dem - nationalsozialistischen! Bürgermeister von Klaus setzte sich daher auch kaum ein anderes Gemeindemitglied für sie ein. Die weiteren Vorgänge liegen im Dunkeln. Tatsache ist, dass die beiden ohne jede Verhandlung unterhalb der Ruine Montfort durch Genickschuss getötet worden sind. Die Leichen wiesen Merkmale schwerster Folterungen auf. Otto Morscher, Vater von drei Söhnen, die alle eingerückt waren, hatte nicht einmal ein Vergehen begangen. Seine Ermordung stellte für die Gattin, die in den folgenden Monaten kaum in der Lage war, die Schlosserei weiterzubetreiben und im Ort auch kaum Unterstützung erhielt, eine besondere Tragik dar. |
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Aus Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945 | ||||
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